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Golf II, das ideale Familienauto?

Oder: Wie komm ich gut ins Wochenende?

Manchmal, wenn man so mit einem VW Bus durch die Gegend fährt, wird einem urplötzlich bewußt, was man doch für ein Glück hat, die richtige Entscheidung beim Autokauf getätigt zu haben.
Freitag Nachmittag, war gerade im Wochend-Trafficjam Richtung Brahmfeld unterwegs. Da konnte ich dank des schleppenden Verkehrs etwas beobachten, was mich zur schon oben angeführten Feststellung brachte. Also, die Sonne schien auf feinste -Kaiserwetter in HH- als ich mich, zusammen mit all den anderen Feierabendfahrern, auf den Weg machte, das heimische Sofa aufzusuchen. Nun, wer es noch nicht wissen sollte, die Häuser stehn in HH zumeist sehr nah an der Strasse und es öffnet sich Haustür 187 und - ich nenn sie mal Familie Fröhlich -Vatti, Mutti, und ein noch nicht gehfähiges Menschenkind von 3 Monaten- tritt heraus um einen wahrscheinlich wohlverdienten Wochenendausflug zu veranstalten. Vatti steuert schnurstracks auf den am Strassenrand parkenden Golf II, 2 Türig zu. Gottlob hat die Sonne die Schneeschicht weggeschmolzen und auch die Türen gehen problemlos auf. So, Kind in Babyschale auf Beifahrersitz festgeschnallt, das geht noch etwas schleppend, wahrscheinlich alles noch ziemlich neu. Mutti guckt zu. Vatti wird zum ersten mal kurz unruhig, als Mutti vergeblich versucht, dass ein wenig zu groß geratene Suitcase über die Kopfstütze des Beifahrersitzes, den man ja jetzt nicht mehr umklappen kann, in das Auto zu schieben. Schließlich gelingt es ihr, das Köfferchen von der Fahrerseite her in das Auto packen. Sie selber verstaut sich in der zweiten Sitzreihe hinter dem Fahrersitz. Von hier kann man wunderbar das Baby beobachten, und das Suitcase liegt ja jetzt auf der Beifahrerseite. Sie wird es sicherlich ziemlich gemütlich haben, schließlich ist ihr Mann ja nur 190 cm groß. Vatti war inzwischen auch nicht untätig. Kofferraumklappe auf und zurück zur Haustür. Kommt mit einem zusammengeklappten Kinderwagen wieder heraus. Der scheint gar nicht so leicht zu sein, aber besser tragen als ihn durch den Schnee zu schieben und sich dann das ganze Auto einzusauen.
Versuch 1: längs rein. Kinderwagen hängt hinten raus - Klappe geht nicht zu. Kurze Denkpause.
Versuch 2: quer rein - geht nicht, zu breit.
Versuch 3: wieder längs rein, Räder abnehmen, quer rein - passt. Shit! Jetzt steht er oben zu hoch, Klappe geht wieder nicht zu.
Versuch 4: Ablage raus nehmen. Bloß, wo ablegen? Guck um - hm? Na gut, stell ich sie mal in den Schnee.
Hier muss ich jetzt kurz einschieben, dass er schon ziemlich genervt aus der Wäsche guckt und hektisch wird. Ob seine rote Gesichtsfarbe durch Wut, die Kälte oder die Anstrengung hervorgerufen wird, kann ich nicht feststellen. Er redet aufgeregt mit seiner Lebensgefährtin, die auch nicht sonderlich ruhig bleibt. So, noch mal am Kopp gekratzt und nachgedacht.
Versuch 5: Kinderwagen ankippen und hochkant rein, noch ein weiteres Rad abnehmen - Mist steht immer noch über, Klappe geht immer noch nicht zu. Idee!!! Jedoch hat das Vorklappen der Rücklehne der Rücksitzbank eine wilde Diskussion mit dem Eheweib zur Folge. Verstehe allerdings kein Wort - fahre `nen Diesel und hab gerade neue Lautsprecher eingebaut. Offensichtlich gehts über die weiter abnehmende Sitzqualität auf der zweiten Sitzreihe. Nun denn, immerhin geht die Heckklappe jetzt zu. Suppi, Einsteigen - wieder aussteigen weil Ablage vergessen, gottlob hat Frau daran gedacht - keine Zeit den daran haftenden Schnee abzuklopfen, rein in den Kofferraum. Sie kommt oben auf dem Kinderwagen zu liegen und versperrt so den Rest der Rücksicht nach hinten. Los gehts, einfädeln in den Trafficjam - gelingt sofort, alle haben schon Mitleid. Linke Spur und weiter Meter für Meter. An der nächsten Ampel stehn sie neben mir. Vatti redet und rudert wild mit den Armen, Mutti beruhigt heulendes Kind, wobei sie die Ablage, die in ihrem Nacken klebt, wahrscheinlich gar nicht wahrnimmt.

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